Metaforum
Zukunftskongress, Abano, Samstag, 4. August 2012,
10:25-11:35
Gottfried
Hutter
Ursprung
und Ziel aller Religiosität ist die Mystik, also die Erfahrung des Einsseins: darauf beruhen und daraus entspringen Gesundheit
und tiefe Menschlichkeit. Darauf beruhen die alten und die heutigen
hypnotherapeutischen Methoden.
Psychotherapie ist
gerichtet auf „bio
– psycho – sozial“. Dazu kommt in heutigen
Schmerzambulanzen und Kliniken auch die spirituelle Seite.
Die
menschliche Natur – ihre Verdunkelung – ihre Befreiung
1.
Die menschliche Natur entspringt der
schöpferischen Ur-Kraft und repräsentiert sie zur Gänze (z.B. Gen 1,26; Al Hallaj); à immer
besser. Sich trauen!
2.
Der göttliche Grund ist verdunkelt durch
bedrückende Erfahrungen, dazu
überlagernde Glaubenssysteme und daraus entstehende Interpretationen von
Erfahrungen, die wirken wie in Konflikt geratene Computerprogramme.
3.
Daher: das Betriebssystem neu starten, zurück
zur schöpferischen Kraft.
Eine
dauerhafte Lösung:
1.
Die schöpferische Urkraft ist immer da. Sie kann
prinzipiell immer angesprochen werden. Durch einen Neustart wird sie immer
wieder zugänglich.
2.
Die Schwierigkeit: Die überlagernden
Glaubenssysteme verschwinden nicht einfach nach einer spirituellen Erfahrung
oder nach einmaligem Neustart, sondern sie drängen sich erneut in den Vordergrund.
3.
Es braucht daher beharrliche Übung, wiederholten
Neubeginn, damit sich die Natur nach und nach wieder mehr und mehr durchsetzen
kann. In den Religionen wird das als Prozess der Erlösung beschrieben. In der
Therapie: siehe K. Wilber.
Multiple
Zugänge sind möglich und notwendig:
1.
Über den Körper: Bewegungsmeditationen: (Shinto) Gyo-ki, Katsugen; Tai-Chi; Yoga; Bioenergetik; Musik; Tanz; Stimme:
Indianer, Pygmäen, Glossolie;
2.
Über die Psyche: Schamanen, Hypnotherapie,
Glaubensbilder heiliger Schriften, Biblische Geschichten, Meditation, Gebet
(Hingabe, Lob, Vertrauen, Wende zum Positiven, wie beispielsweise oft in den
Psalmen), Mandalas, Rituale, Mantras, Lenkung der Gefühle im Sinn des Gesetzes
der Anziehung …
3.
Über den Verstand: Existentiell-theologische
Konzepte, die Botschaft vom guten Gott, die religiösen Erklärungen des Übels,
Ethik, kognitive Therapieformen…
4.
Über die Mitmenschlichkeit: Mitgefühl
5.
Natürliche, spontane Zugänge:
a.
Morgens, nach erfolgreicher Traumarbeit ist die
Verbindung oft ganz klar.
b.
Krankheiten haben ein Reinigungspotential.
c.
Spirituelle Erlebnisse tauchen spontan auf,
„Wiedergeburt“ …
d.
Zugänge durch psychoaktive Substanzen:
Schamanen, Stan Grof …
Durch immer neue Erfahrungen der eigenen göttlichen Natur
werden nach und nach neue Glaubensgewohnheiten etabliert, wodurch die alten
verblassen.
Das ist der Weg zu einem gesunden und glücklichen Leben. Bei
Menschen, die auf diesem Weg weit fortgeschritten sind, wird in alten
Religionen auch von „Erleuchtung“
gesprochen.
Konkrete
Übungen in Abano, beginnend am Zukunftskongress:
Voraussetzungen
des Neubeginns: Neugier, Interesse an neuen Erfahrungen. Eine
völlig andere Wirklichkeitserfahrung für möglich halten, hilft.
Meditationen:
Gen
1,26: „Gott schuf den Menschen nach seinem Bild“ + NT-Erzählungen von
„Wundern“: z.B. ein Gelähmter wird geheilt
Aufmerksamkeitsübung:
In
diesen Beispielen die Umstellung der
Richtung der Aufmerksamkeit beobachten und sich jetzt und immer wieder auf
das neu gewonnene Vertrauen einstellen. Das Kränkende als solches erkennen –
die Aufmerksamkeit davon weg auf das Heilende lenken.
Gyo-ki mit
Einleitungsübung = Neubeginn und ausgiebige Erfahrung des Seins danach;
Neubeginn zur Heilung mit Richtung der Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Ziel
Das Gesetz
der Anziehung: Unsere Grundeinstellung führt zur Erfahrung
von mehr davon: „ein Unglück bleibt selten allein“; „nothing
succeeds like success“.
Gespräch:
Erfahrungsaustauch
Übungs-Abend
(Termin wird noch bekannt gegeben)
1.
Kognitive und emotionale Festigung der
Grunderfahrung
2.
Erfahrung unterschiedlicher Zugänge
3.
Anwendung an konkreten Fragestellungen der
Teilnehmer
Buchveröffentlichung
resultierend aus meiner Arbeit: „Auferstehung
– vor dem Tod. Therapeutisch arbeiten mit biblischen Texten.“ Kösel Verlag, München 1994
Gottfried
Hutter, Theologe, Psychotherapeut, München, gottfried.hutter@gmx.de